Sind Tablet PCs eine Alternative im Außendienst?
Das Interesse an Windows 8 und seiner Metro-Oberfläche sowie der Erfolg der Apple-Produkte IPod und IPad zeigen, dass auf dem Markt für Unterhaltungselektronik neuartige Techniken wie Touchscreens oder Gestensteuerung sehr gefragt sind. Auch moderne Smartphones werben mit dieser Art der Steuerung.
Aber ist diese Technik auch dazu geeignet, in einem professionellen, beruflichen Umfeld genutzt zu werden? Und wenn ja: Wie verhalten sich die Programme von Workshop in einer solchen Umgebung? Ist die Verwendung eines Tablet PCs, auf dem Windows 7 läuft, eine Alternative im Außendienst? Wir sind dieser Frage einmal nachgegangen und haben einen Tablet PC mit Windows 7 mit unserer Software für den Außendienst ausgestattet und an die Touchscreen-Bedienung angepasst.
Dazu haben wir einen Tablet PC der Firma Acer für unseren Test herangezogen. Der Vorteil dieses Gerätes ist, dass es sowohl mit als auch ohne Tastatur erhältlich ist. Der Anwender hat so die Wahl, entweder nur die Touchscreen-Bedienung zu benutzen oder bei Bedarf eine „richtige“ Tastatur einfach „anzudocken“.
An die Tastatur gedockt, verhält sich der Tablet PC wie ein kleines Notebook und bietet alle bekannten Funktionen und Steuerungsmöglichkeiten mit Tastatur und Maus. Ohne Tastatur jedoch bietet das Gerät einen Touchscreen, mit dem alle Funktionen mit dem Finger auf dem Bildschirm ausgeführt werden. Eine Eingabe von Text kann dann z.B. über eine Bildschirmtastatur erfolgen. Dies hat auch den Vorteil, dass Anwendungen im Hochformat des Bildschirms laufen können – so, als halte man eine Seite Papier in Händen.
Die Frage, wie praktikabel ein solcher Tablet PC in der professionellen Anwendung ist, hängt unmittelbar von der Anwendung ab, die man betreiben möchte. Eine Windows-Anwendung muss sich an das Touchscreen-Format anpassen, indem z.B. größere Schriftarten verwendet werden und Buttons entsprechend vergrößert werden, damit man sie mit dem Finger treffen kann.
Das Außendienst-Programm GV Kost von Workshop ist dahingehend optimiert. Ausgehend von der Bildschirmauflösung erkennt das Programm viele optimale Werte automatisch. Andere Einstellungen wie die bevorzugte Schriftgröße lassen sich im Programm einstellen.
Hat man das Programm einmal auf seinem Tablet-PC eingerichtet, erhält man eine übersichtliche, gut lesbare Darstellung im Hochformat:
Ohne Tastatur können Texte auch mit einer „virtuellen Tastatur“ eingegeben werden, die sich auf Knopfdruck einblenden lässt:
Bei der richtigen Wahl des Zeichensatzes bleibt die Lesbarkeit selbst bei viel Text erhalten:
In unserem Test zeigte sich die Bedienung mit der Touchscreen-Oberfläche jedoch recht gewöhnungsbedürftig. Wir meinen, dass die aktuelle Generation von Touchpanels noch nicht wirklich geeignet ist, dauerhaft nur mit einem Finger bedient zu werden. Anders sieht es jedoch bei Verwendung eines Eingabestifts aus: Mit einem Stift trifft man die Bedienelemente schon wesentlich besser. Letztendlich ist aber auch die Eingabe mit dem Finger eine Sache der Gewöhnung, und kommende Gerätegenerationen werden auch diese kleinen Mängel noch beheben.
Nutzt man die optionale Tastatur dazu, erhält man ein äußerst flexibles System, mit dem sich auch unterwegs Texte sehr schnell erfassen lassen. Diese Kombination aus Tablet-PC, Nutzung der Anwendung im Hochformat bei gleichzeitiger Optimierung der Lesbarkeit und Eingabemöglichkeit per Finger, Stift, Tastatur und Maus ist derzeit wohl die flexibelste Lösung für den Gerichtsvollzieher im Außendienst. Da diese Systeme im Windows-Desktop-Umfeld jedoch noch relativ neu sind, muss man ein wenig Einarbeitungszeit und Aufwand für die Einrichtung einplanen.
Wir werden die Entwicklung der Tablet-PCs mit Windows im Auge behalten und Sie über Neuigkeiten informieren. Gleichzeitig werden wir unsere Anwendungen laufend dahingehend optimieren, dass sie auf solchen Systemen ohne großen Aufwand einsetzbar sind.
